Highroll


DESIGN

Mit der Gestaltung des Highrolls wurde eine
stringente, logische und edle Designsprache verfolgt, um das negative Stigma des herkömmlichen Rollstuhls zu brechen. Der Rahmen spiegelt mit seiner mittigen Vertiefung das darunter liegende Gestell wider, kaschiert dieses aber geschickt. Das vertiefte Profil findet sich sowohl am Akku, als auch in den Felgen der Fronträder wider. Der Sitz ist auf maximalen Komfort ausgelegt. Die Polsterung zeichnet durch seinen flexiblen Visco-Schaumstoff die Silhouette der menschlichen Wirbelsäule und den Gesäßbereich des Fahrers ab, so dass ein bequemer Halt über längere Zeitdauern ermöglicht wird. Der Sitz ist im Kniebereich flexibel, um die Steh- und Liegeposition zu gewährleisten.
Der Seitenhalt im Wadenbereich fügt sich nahtlos in den Sitz mit ein. Die Achse der Räder zieht sich in Form eines farbig abgesetzten Streifens über das ganze Gehäuse und zeigt so die Zusammengehörigkeit der beiden Haupträder. Das gleiche Designelement findet sich auch bei der Unterarmlehne. Um Gewicht zu sparen, werden die Räder von dünnen Speichen getragen, in deren Mitte sich der Radnabenmotor für die Schiebeunterstützung befindet. 
       
  
TECHNIK

Die Besonderheit des Highroll-Rollstuhls liegt in der Möglichkeit, den Sitz in eine stehende oder liegende Position zu bewegen. Dies ermöglicht ein Stangensystem, welches in Form von Hebelparallelogrammen verbaut ist. So bietet der Highroll eine hohe Flexibilität in jeder Situation.
Um die Mobilität weiter zu erhöhen, befindet sich im Zentrum der Haupträder ein Radnabenmotor. Der Motor entlastet den Benutzer beim Anrollen und beim Fahren auf Steigungen.
Die Grundlage der Modellierung bildeten die DIN 33402-2 „Ergonomie-Werte“ und DIN EN 12183 „Muskelkraftbetriebene Rollstühle“. Zur Bestimmung der notwendigen Maße des Rollstuhles, wurden die Abmessungen des 95. Perzentils des Mannes gemäß DIN 33402-2 verwendet.
Die Abmessungen und Anordnungen technischer Komponenten, wie beispielsweise Motor, Akku und Räder, orientierten sich unter anderem an der DIN EN 12183. Ein weiterer Aspekt war die Verwendung abgeschlossener Formen und Verrundungen. Dabei wurden festgelegte Radien für die Verrundungen genutzt. Der Richtwert war ein 12,5 mm Radius, wobei kleinere Kanten einen Verrundungsradius von 0,5 mm erhielten.
 
    
KOMPONENTEN

Regelmäßige Interaktionen mit der Elektronik und wechselbaren Teilen des Rollstuhls werden vorrausgesetzt. Ein entnehmbarer Akku an der Rückseite und austauschbare Räder sorgen für einfache Pflege. Mittels eines Schalters in der Nähe des Knies werden die verschiedenen Sitzpositionen eingestellt.

   
Projektbeteiligte

Dieses Projekt entstand im Rahmen des interdisziplinären Projektes an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Im Fokus stand die übergreifende Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche, um einen möglichst industrienahen Entwicklungsablauf darzustellen. Dabei arbeiteten Studierende der Bereiche Industrial Design, Maschinenbau, Mensch-Technik-Interaktion und Wirtschaftsingenieurwesen zusammen. Die Betreuung wurde ebenfalls von Professoren der verschiedenen Studiengänge betreut. Die Zielsetzung des Projektes war fachbereichsübergreifend, alle Entscheidungen wurden in der Gruppe, sowohl besprochen als auch abgestimmt und dann an die Studierenden des dazugehörigen Bereiches zur Bearbeitung übertragen.

An diesem Projekt beteiligte Studierende:
Adrian Wiepcke - Industrial Design (www.adrianwiepcke.de) 
Björn Heine - Industrial Design               
Jonas Buhlert - Maschinenbau              
Sebastian Bernau - Wirtschaftsingenieurwesen               
Ben Erbig - Mensch-Technik-Interaktion          

Betreuung und fachliche Expertise folgender Professoren:
Prof. Jan Bäse - Industrial Design         
Prof. Dr.-Ing. Christian-Toralf Weber - Maschinenbau
Prof. Dr.-Ing. John-Glen Swanson - Maschinenbau
Prof. Dr.-Ing. Dieter Schwarzenau - Elektrotechnik
   

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